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Rebecca Claude

Ehemalige Botschafterin aus dem Landkreis Ludwigsburg

Die allermeisten Menschen kennen Mitmachen Ehrensache als Aktionstag im Dezember eines jeden Jahres. Dabei ist Mitmachen Ehrensache so viel mehr! Über den Sinn des Aktionstages brauche ich nicht viel zu sagen. Aber ich möchte erzählen, wie mich Mitmachen Ehrensache auf meinen Weg gebracht hat.

2008 hat meine Klasse (8. Klasse am Helene-Lange-Gymnasium in Markgröningen) bei Mitmachen Ehrensache mitgemacht, damals war ich 14 Jahre alt. Wir hatten alle einen tollen Tag bei der Firma Trumpf – es war mein erster kurzer Einblick in ein Unternehmen.

Ich erfuhr, dass man Botschafter bei Mitmachen Ehrensache werden kann und so fuhr ich nach Stuttgart, um zu sehen, was mich in dem Amt als Botschafterin erwarten würde. Und ich lernte Gabi Kircher kennen, die das Aktionsbüro in Stuttgart leitet. Wenn jemand unermüdlich mit Begeisterung dabei ist, dann Gabi. Und diese Begeisterung schwappte auch schnell auf mich über.

Mit meinem Amt als Botschafterin begann für mich eine andere Art der Schule. Diese Schule drehte sich rund um das Thema Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung. Und diese Form der Schule machte mir so viel mehr Spaß als der Unterricht (obwohl ich auch eine sehr tolle Schule besucht habe!). Mein Schulleiter erkannte, welchen Wert Mitmachen Ehrensache für mich hatte und hat mich regelmäßig vom Unterricht befreit, damit ich das Botschafter-Sein voll auskosten konnte (Danke, Herr Kniep!).

Als Botschafterin habe ich natürlich in erster Linie andere Schülerinnen und Schüler versucht für den guten Zweck zu begeistern. Ich bin von Schule zu Schule und von Klasse zu Klasse, um von Mitmachen Ehrensache zu erzählen. Allein das machte mir schon so viel Spaß. Ich habe gelernt selbstbewusst vor fremde Menschen zu treten. Und nicht nur das – ich wollte sie packen und anstecken! Das habe ich auch ausgeweitet: ich habe Interviews gegeben, vor der Kamera die Aktion erklärt und auf der Bühne von meinen Erfahrungen als Botschafterin berichtet.

Mitmachen Ehrensache eröffnete mir Möglichkeiten. Vielfältige Anlässe, mich auszuprobieren und viel zu lernen. Heute weiß ich: nur durch das „Machen“ kann man erfahren, wer man ist, was man mag und wo man gerne hin möchte. Wir alle wissen, dass die Schule nur einen kleinen Teil des Lebens abdeckt. Mitmachen Ehrensache hat mir andere Welten aufgetan. Und ich bin in diesen Welten aufgegangen. Mit Mitmachen Ehrensache bin ich groß geworden. Bis ich nach fünf Jahren als Botschafterin das Abitur hinter mich brachte und meine Zeit bei Mitmachen Ehrensache zu Ende ging.

Was bleibt sind wundervolle Erinnerungen, tolle Bekanntschaften, die mir bis heute erhalten geblieben sind und Dankbarkeit. Damals habe ich das Sprechen vor Menschen für mich entdecken können. Ich habe gemerkt, was ich gut kann. Und nein, ich wusste trotzdem nach dem Abi nicht direkt, was ich mal werden oder studieren möchte… Wenn ich aber eines wusste, dann dass ich einen Ersatz für Mitmachen Ehrensache brauchte. Ich wurde Studienbotschafterin und habe diesen Job mein komplettes Studium lang gemacht. Ich bin also wieder vor Klassen getreten und habe von meinen Erfahrungen als Studierende erzählt. Mittlerweile ist mein Publikum nicht mehr „nur“ eine Klasse. Während des Studiums habe ich mich als Moderatorin, Rednerin und Sprecherin selbstständig gemacht.

Damals konnte ich schon sagen: Meine Zeit als Botschafterin für Mitmachen Ehrensache war eine unvergessliche Zeit. Heute kann ich sagen: Meine Zeit als Botschafterin für Mitmachen Ehrensache hat mir meinen Weg geebnet.

Natürlich gehört noch viel mehr dazu, seinen beruflichen Weg nach der Schulzeit zu finden… da könnte ich auch nochmal ausholen (was ich in meinem Podcast Passion Scout auch tue, in dem ich versuche anhand meiner Erfahrungen Tipps zu geben, wie man sich selbst und sein „Ding“ nach der Schule finden kann). Aber: Mitmachen Ehrensache war für mich der erste Schritt zu mir selbst und der erste Schritt in meine Zukunft.

Ich bin mir sicher, dass Mitmachen Ehrensache das auch in Zukunft für ganz viele Jugendliche tun kann. Mit all den engagierten Menschen, die dahinterstehen. Menschen, die Jugendliche ernst nehmen, ihnen Möglichkeiten geben und Perspektiven aufzeigen. Wenn ich mir für Mitmachen Ehrensache noch etwas wünschen dürfte: Dass die Aktion die Grenzen Baden-Württembergs eines Tages überschreitet und bundesweit stattfinden kann.